Über hundert Teilnehmer/innen waren der Einladung der European Parents’ Association (EPA) und des deutschen Bundeselternrats (BER) nach Hamburg gefolgt. Dort fand die halbjährliche Generalver- sammlung der EPA und eine gemeinsame Konferenz zu den Themen Integration und Inklusion in Schulen statt.
Bei Schulbesuchen in der Hansestadt erlebten die Teilnehmer/innen die Praxis inklusiven Unterrichts. In Plenarvorträgen wurde das Thema aus theoretischer und praktischer Sicht beleuchtet. Prof. Dr. Andreas Hinz von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg stellte den „Index für Inklusion“ vor, einen Leitfaden für die Entwicklung inklusiver Strukturen, der den schwierigen Begriff Inklusion begreifbar macht. In parallelen Arbeitsgruppen wurden Erfahrungen aus den verschiedenen europäi- schen Systemen ausgetauscht.
Die Elternvertreter aus ganz Europa bekennen sich dazu, dass alle bildungspolitischen Maßnahmen ebenso wie die tägliche Arbeit in den Schulen auf die Kinder abgestimmt werden müssen: „Jedes Kind muss die Chance erhalten, sein optimales Bildungsziel zu erreichen, damit es auch über die Schule hinaus seine Potentiale entfalten kann. Das ist das vorrangige und gemeinsame Anliegen aller Eltern“, betont Hans-Peter Vogeler, Vorsitzender des Bundeselternrats. „Die Unterschiede der Bun- desländer bei der Inklusion signalisieren akuten Handlungsbedarf!“
„Eine große Bereicherung“ sei das Zusammentreffen mit Eltern aus so vielen europäischen Ländern gewesen. Die Übereinstimmung in Bezug auf die Bedeutung von Inklusion mache Mut für die tägliche Arbeit. „Was wir in Hamburg erlebt und gesehen haben, muss doch auch in anderen Bundesländern umsetzbar sein“, meinte eine Konferenzteilnehmerin.
Johannes Theiner, Präsident der European Parents’ Association, weist auf die gesellschaftliche Reichweite des Anliegens hin: „Nur eine inklusive Gesellschaft kann ein inklusives Schulsystem tra- gen. Rechte und Bedürfnisse der Eltern müssen ausdrücklich berücksichtigt werden. Inklusion kann jedenfalls nicht durch einfaches Umetikettieren erreicht werden. Rahmenbedingungen und Ressour- cen müssen Individualisierung tatsächlich möglich machen.“
Der Abbau von Ängsten vor negativen Auswirkungen inklusiver Modelle sei eine vordringliche Aufga- be. Interessensausgleich und Partizipation aller Beteiligten müssten prozessbegleitend gewährleistet werden.
„Ja, wir bekennen uns zur UN-Konvention und zu den Rechten von Menschen mit Behinderung!“ sind sich die Vorsitzenden der beiden Elternorganisationen einig.
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Johannes Theiner
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